Cork City Marathons in Irland

Cork City Marathon – Irland

Der Cork City Marathon in Irland ist eine der wichtigsten Laufveranstaltungen Irlands und hat eine sehr schnelle Route. 

Marathonlaufen im Süden Irlands

Der Cork City Marathon ist ein recht flacher Stadtmarathon. Er führt durch viele Stadteile nördlich, östlich, südlich und westlich einmal rund um das Stadtzentrum von Cork.  Erstmals wurde der Marathon im Jahr 2007 veranstaltet und gilt heut als eine der wichtigsten Sportveranstaltung der Stadt und eines der wichtigsten Laufevents Irlands. Im Jahr 2023 nahmen rund 12.000 Läuferinnen und Läufer teil. Ich war dabei :-).


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Die 42,195 Kilometer bzw. 26,2 Meilen des Cork City Marathons führen entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt, vom Stadtzentrum entlang des River Lee und einigen Seen, durch Grünanlagen, über ehemalige Bahntrassen und Wohngebiete und vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten. Dazu später und ausführlich mehr.

Im Jahr 2023 waren die Finisher-Medaillen des Cork City Marathons erstmals aus Holz (siehe Foto oben), mit der Intention die Andenken umweltfreundlicher zu produzieren, als wir es über die üblichen Metallvarianten kennen. Auch der Köln Marathon hat bereits Holz-Medaillen eingeführt. Ob das auch an der Städtepartnerschaft der beiden schönen Städte Köln und Cork liegt?

Von Köln über Dublin nach Cork

Obwohl Partnerstädte, gibt es keinen Direktflug von Köln nach Cork. So startete ich meine Marathonreise zum Cork City Marathon freitagnachts am Flughafen Köln-Bonn mit dem Zwischenziel in Dublin. Eineinhalb Stunden später suchte ich Nachtruhe in dem schicken und witzigen Hostel Jacobs Inn in der Innenstadt. Obwohl wenig geschlafen, drang mich die Ungeduld schon um Halbsieben in die Laufschuhe. Ich lief über den Fluß Liffey, an der Ha’penny Bridge vorbei, Richtung Christ Church Cathedral, fotografierte die Dubliana, lief weiter zur St. Patricks Cathedral, mit Schlenker durch den St. Patrick’s Park, weiter zum und durch’s wunderschöne St. Stephan’s Green, zum Trinity College Dublin, einmal drum herum, am Dublin Castle vorbei und zurück zum Hostel auf der anderen Flußseite. Mehr Sehenswürdigkeiten in einer Stunde geht fast nicht. Zufrieden ließ ich den Lauf beim Bearbeiten der Fotos nach dem Frühstück im Hostel nochmal Revue passieren. Die nachfolgenden Insta-Impressionen nehmen Sie mit auf meinen Lauf und die exakte Route finden Sie über meine Strava-Seite.

 

Etwa zweidreiviertel Stunden dauert die Zugreise über die grüne Insel nach Cork, dem eigentlichen Ziel meiner Solo-Marthonreise. Nach dem ich die letzten beiden Marathonreisen zum Riga Marathon mit meiner Frau und zum Edinburgh Marathon auch mit Begleitung einiger Lauffreundinnen machen durfte war ich diesmal allein unterwegs.

Die Startnummer für den Cork City Marathon holte ich in der Stadthalle von Cork ab und war zu sehen, dass die Expo in der Cork City Hall, im Gegensatz zur Variante von Edingburgh, einer Marathonmesse würdig ist.

Das von mir gewählte Hotel Lancaster Lodge liegt etwa einen Kilometer vom Start und Ziel in der St. Patrick's Street entfernt und damit ideal, auch wenn man sich vor dem Marathon und Halbmarathon noch ein wenig warmlaufen möchte, so wie ich das gerne tue.

Der Cork City Marathon 2023

Alle Filme, die ich mir zur Vorbereitung der Reise zu Dublin und Cork angeschaut habe, schienen bei trübem Wetter gedreht worden zu sein, von Sonne keine Spur. Ich hingegen kennen Dublin und Cork bisher nur bei strahlender Sonne, so war es auch gleich beim Start um 08:15 Uhr. Sehr gut organisiert wurden die Läufer*innen nach und nach in die Startblöcke gelassen. Der Startschuss erfolgte unaufgeregt, die Zuschauer waren es nicht. Weil der Start von 10 Kilometer und Halbmarathon später waren, standen die bereits anwesenden Teilnehmer an der Strecke und boten den Marathonläuferinnen und Läufer auf den ersten zwei Kilometern des Cork City Marathon einen wunderbar lauten Start.

Nach einer Runde um die Innenstadt ging es in den Norden, dann wieder zurück, um denn am River Lee entlang einige Meilen Richtung Meer zu laufen. Nach etwa 10 Kilometern durchliefen wir einen durch einen langen Unterwassertunnel. Ich lass bei meiner Vorbereitung, dass es hier üblich sein OGGY, OGGY, OGGY zu rufen, meine irischen Freunde wussten das wohl nicht. Also übernahm ich den Vorsänger, und in der Tat, meine Mitläufer*innen antworteten begeistert mit OI, OI, Oi. Der Ruf Oggy Oggy Oggy soll vor allem in Großbritannien, Irland und einigen Commonwealth-Ländern bei Sportveranstaltungen beliebt sein. Ich werde künftig darauf achten.

Während die ersten 7 von zehn Meilen sehr schön und abwechslungsreich waren, waren es die kommenden drei eher nicht. Dies lag auch an entgegenkommendem Gegenverkehr. Aber einen Tod müssen die Streckenplaner hier sterben. Will man den flachst möglichen Stadtmarathon, immerhin ist der Cork City Marathon ein Qualifikationsrennen für den Boston Marathon, so muss man zwischendurch auch mal Kompromisse an die Attraktivität machen. Hätte man den schönstmöglichen Kurs gewählt, wären sicher drei-, vierhundert Höhenmeter hinzugekommen, und das hätten die Läufer*innen sicher auch nicht gewollt. Also Schwamm drüber. Ab Meile 10 wurde es wieder schön und sollte es bis zum Ende auch bleiben. Wir liefen am Blackrock Castel vorbei. Einen Helfer an der Verpflegungsstation funktionierte ich kurzerhand zum Fotografen um. Gut geworden. Wir liefen anschließend, im nordwestlichen Teil von Cork Harbour und der Marathonstrecke, am Lough Mahon vorbei, einem großen See, die Strecke entwickelte sich malerisch schön. 

Die besten Marathon Trainingspläne

Kurz vor der Halbmarathonmarke, nachdem wir eine knackig steile Brücke gemeistert hatten, folgte ein schöner etwa zwei Meilen langer Weg über eine alte Eisenbahntrasse, die Veranstalter der Cork City Marathon meinen dazu „Greenway-Himmel“, kann man so sehen. Bis dahin ging es mir gut. Das sollte sich dann ändern.

Ab Meile 15 des Cork City Marathons wurden wir plötzlich von rasenden Läufern überholt. Und dies sollte sich bis zum Zieleinlauf, also etwa 11 Meilen lang nicht ändern. Von hinten kamen die Teilnehmer des Halbmarathon angeschossen, die sich den westlichen Teil des Marathons mit uns teilten, was grundsätzlich auch völlig in Ordnung war, die Straßen hatten Platz satt. Doch ließ ich mich leider davon irritieren. Wusste ich vorher stets genau, wo meine Position in meinem Marathonumfeld war, so konnte ich dies bald kaum noch und später gar nicht mehr erkennen. Ab Meile 11 hatte ich zunächst ein kleines Überholprogramm gestartet, zählte zu meiner persönlichen Motivation die Läuferinnen und Läufer, die ich locker überholt habe, und plötzlich war das Opfer der Marathonläufer*innen fressenden Halbmarathon-Meute. Die Strecke wurde zunehmend voller und ich verlor die Übersicht. Ich nahm allmählich mein Tempo raus, verlor mein Zeitziel von 3:35 h aus dem Sinn. Am Ende wurden es 3:43 h, immer noch ordentlich, aber der Lauf viel mir zunehmend schwerer.

Wir liefen auf der zweiten Marathonhälfte durch viele Wohngebiete, gerade in deren Zentren kam es immer wieder zu Stimmungsnestern, was wirklich guttat. Ebenso kamen wir am Páirc Uí Chaoimh, dem gälisches Spielstadion von Cork vorbei. Hier ist die Heimat von Cork GAA. Richtig schön empfand ich die Strecke vor allem wieder ab Meile 23, als wir über die gleichnamige Straße am River Lee entlangliefen und ab Meile 25 auf den River Lee Walkway abbogen. Der führte uns schließlich bis ins Zentrum.

Auf der letzten Meile machte ich auch meinen Frieden mit den Halbmarathonläufern. Ohne die, wären wahrscheinlich auch nur die Hälfte an Zuschauern an der Strecke gewesen und diese machten uns im Stadtzentrum von Cork City einen triumphalen, ohrenbetäubenden Empfang. Nicht dass ich darauf stehen würde 😉. Egal ob ich einen Marathon langsam laufen oder gelegentlich auch schnell, die letzten Kilometer empfinde ich immer als zäh. Egal ob nach 35 Kilometern oder 22 Meilen, ich will dann immer schnellstmöglich ins Ziel, kann aber meist nicht schneller 😅.

 

Die erstmalig aus Holz gemachte Finisher-Medaille wird einen Ehrenplatz in meinem Vitrinenschrank im Büro bekommen, den ich mir neu für meine Länderpunkt-Medaillen zugelegt habe. Musst du dir mal anschauen, ist echt schön geworden. Komm doch mal zu einem Laufseminar, einem Kochkurs oder einer Leistungsdiagnostik vorbei.

Mein Lauf in Irland in Zahlen:

Die Stadt Cork City

Cork City ist mit über 220.000 nach Dublin die zweitgrößte Stadt der Republik Irland. Die Metropolregion hat sogar rund 350.000 Einwohner. Die irische Insel ist westlich von England und Wales im Atlantik gelegen, und beheimate neben der Republik Irland, die Mitglied in der Europäischen Union ist – hier wird auch mit Euro bezahlt – auch Nordirland, das zum Vereinigten Königreich gehört.

Der Name Corcaigh (Sumpf) erinnert an die Lage der Stadt Cork in einem Feuchtgebiet, in dem der Fluss Lee in den Hafen von Cork mündet. In diesem Gebiet gibt es naturnahe feuchte Wälder mit Weiden und Erlen. Die Innenstadt von Cork ist im Norden und Süden von Armen des River Lee begrenzt und ist zum Bummeln, Shoppen und Ausgehen sehr schön. Auch die unzähligen Pubs laden ein und waren während meines Besuchs in Cork City gut besucht.

Cork hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, zu den bekanntesten zählen die St. Fin Barre's Cathedral, eine beeindruckende Kathedrale im gotischen Stil, in deren Park ich am Nachmittag nach dem Rennen zur Ruhe kam und der English Market ein historischer Lebensmittelmarkt, der eine große Auswahl an regionalen Produkten bietet und sozialer Mittelpunkt der Stadt ist. Am Montag nach dem Marathon genoss ich hier ein wunderbares Frühstück. Die Shandon Steeple, auch bekannt als St. Anne's Church, von der man auch einen tollen Blick über Cork hat, gehört ebenfalls zu den Topzielen hier in Cork. Besucher können den Turm besteigen und die berühmten Shandon Bells selbst läuten. Das Blackrock Castle Observatory ist eine weitere Sehenswürdigkeit, gelegen in der gleichnamigen historischen Festung, die wir Marathonläufer etwa bei Meile 11 zu sehen bekamen. Die Stadt hat noch viel mehr zu bieten, darunter auch zahlreiche Museen, Parks, historische Gebäude, Theater und eine lebendige Musikszene.

In Reportagen über die Region Cork wird immer auch das Blarney Castle. Die Burgruine ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Irlands. Hier kann man sich mit einem Kuss an die Burgmauer im Kopfstand Redegewandtheit sichern. Nun denn. 

"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen", in diesem Sinne des Deutschen Dichters Matthias Claudius hoffe ich, dass Ihnen dieser kleine Bericht Freude gemacht hat und Lust den Cork City Marathon auch mal zu laufen.

Ihr Andreas Butz

Andreas beim Cork City Marathon in Irland

2 Kommentare

Julie

Julie

Klasse Zeit, well done! Und was ein toller und super interessanter Bericht! Es freut mich sehr dass dir unser Cork City Marathon so gut gefallen hat und ich hoffe dass wir dich naechstes Jahr wieder in Cork begruessen duerfen. Bitte frag nach mir wenn du naechstes Jahr zur Expo kommst ;)
Julie, PM at Cork City Marathon

Klasse Zeit, well done! Und was ein toller und super interessanter Bericht! Es freut mich sehr dass dir unser Cork City Marathon so gut gefallen hat und ich hoffe dass wir dich naechstes Jahr wieder in Cork begruessen duerfen. Bitte frag nach mir wenn du naechstes Jahr zur Expo kommst ;)
Julie, PM at Cork City Marathon

Claudia Hartmann

Claudia Hartmann

Interesse weckender Bericht .
Ein Bild von dir am Blarney Castle folgt bestimmt? Athletiktraining zahlt sich aus:) Und irgendwo muss die Redegewandtheit ja her kommen.

Interesse weckender Bericht .
Ein Bild von dir am Blarney Castle folgt bestimmt? Athletiktraining zahlt sich aus:) Und irgendwo muss die Redegewandtheit ja her kommen.

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