Jeden Tag Joggen – Vorteile und Risiken

Immer mehr Menschen laufen täglich

Es ist spannend, dass Sie Interesse daran haben, täglich zu joggen! Regelmäßige Bewegung ist wichtig für die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden. Aber kann tägliches Joggen gesund sein? Oder ist es vielleicht sogar gefährlich, wenn man jeden Tag Joggen geht?

Oder ist es vielleicht sogar natürlich, wenn man jeden Tag joggt? Schließlich sind wir Menschen doch für das Laufen gemacht. Anthropologen und Sportwissenschaftler sind sich einig, dass Menschen die talentiertesten Lauftiere der Welt sind. Schließlich haben wir eine besondere Gabe, die Fähigkeit über die Haut zu schwitzen. Ausdauernd zu traben wurde uns also in die Wiege gelegt. Aber täglich? Lassen Sie uns darüber nachdenken, welche Vorteile und Risiken Streakrunning hat, also wenn man jeden Tag joggt.

I. Jeden Tag Joggen kann viele Vorteile haben

Joggen verbessert die Herz-Kreislauf-Gesundheit

Jeden Tag zu joggen kann helfen, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und die Herzgesundheit zu verbessern. Durch das Joggen schlägt das Herz schneller, was bei regelmäßiger Wiederholung des Lauftrainings zur Verbesserung der Ausdauer und zur Steigerung der kardiovaskulären Fitness führt.

Laufen steigert Ausdauer und Fitness

Tägliches Joggen erhöht die Ausdauer, indem es die Sauerstoffaufnahmefähigkeit verbessert und die Muskulatur stärkt. Täglich zu laufen kann so dazu beitragen, die allgemeine körperliche Fitness zu steigern und die Muskeln, hier vor allem die Beinmuskulatur, zu kräftigen.

Verbesserung des Stoffwechsels

Regelmäßiges Joggen optimiert den Energiestoffwechsel und trägt dazu bei, mehr Kalorien zu verbrennen. Tägliches Laufen kann helfen, die Fettverbrennung zu verbessern, das Körpergewicht zu kontrollieren oder zu reduzieren, was wiederum das Risiko für Übergewicht und damit verbundene Gesundheitsprobleme wie Diabetes, Herzerkrankungen und Gelenkbeschwerden verringern kann. Lesen Sie auch Anfänger sollten täglich laufen.

Jeden Tag laufen, um Stress zu reduzieren

Joggen kann auch dazu beitragen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Durch die körperliche Aktivität werden Endorphine freigesetzt, die als "Glückshormone" bekannt sind und eine positive Wirkung auf die Stimmung und das Wohlbefinden haben können. Gerade der tägliche Rhythmus kann ein wertvoller fixer Anker im alltäglichen Tagesablauf sein und schon der Gedanke daran kann beruhigend wirken.

II. Tägliches Lauftraining birgt auch Risiken

Verletzungen durch Überlastung

Tägliches Joggen kann zu Überlastung der Muskeln, Sehnen und Gelenke führen, insbesondere wenn das Training zu intensiv oder zu schnell gesteigert wird. Dies kann zu Verletzungen wie Muskelverspannungen, Sehnenentzündungen, Schienbeinkantensyndrom, Knieverletzungen und anderen Überlastungsverletzungen führen.

Gelenkbelastung

Joggen ist eine hochbelastende Aktivität, bei der die Gelenke, insbesondere die Kniegelenke, stark beansprucht werden. Regelmäßiges Joggen mit falscher Lauftechnik kann das Risiko für Gelenkverletzungen erhöhen, insbesondere bei Personen mit bereits bestehenden Gelenkproblemen oder Arthrose.

Risiko der Dehydration

Joggen erhöht den Flüssigkeitsverlust. Im Mittel gesehen verlieren Läuferinnen und Läufer etwa einen Liter Flüssigkeit pro Stunde Lauftraining. Wer täglich läuft, aber nicht täglich das Flüssigkeitsdefizit auffüllt, riskiert Leistungseinschränkungen, zum Beispiel durch zähflüssiges Blut, einen erhöhten Ruhepuls bzw. auch erhöhten Belastungspuls bei alltäglichen Aktivitäten. 

III. Wenn, dann so: Jeden Tag laufen – und dies abwechslungsreich

Wer pulsorientiert läuft, verringert das Risiko von Überbelastung und kann wechselnde Trainingsreize sicherstellen. Trainieren Sie daher mit Pulsuhr, lassen Sie Ihre maximale Herzfrequenz (Hfmax) bei einer Leistungsdiagnostik ermitteln oder machen Sie einen LC1000 als Selbsttest und wenden Sie die nachfolgenden Trainingsbereiche der Laufcampus-Methode an. Am einfachsten gelingt die Berechnung der Trainingsbereiche mit der Potenzialanalyse.

• 61 bis 70 % Hfmax: SSL (Supersauerstofflauf)
• 71 bis 75 % Hfmax: LDL (Langsamer Dauerlauf)
• 76 bis 80 % Hfmax: MDL (Mittlerer Dauerlauf)
• 81 bis 85 % Hfmax: ZDL  (Zügiger Dauerlauf)
• 86 bis 100 % Hfmax: RT (Renntempobereich)

Wer in seinem täglichen Lauftraining zwischen diesen Trainingsbereichen wechselt, an einem Tag im LDL-Bereich joggt, am nächsten einen zügigen Dauerlauf macht, dann einen SSL und am wieder nächsten ein Fahrtspiel im Renntempobereich, der kann hinsichtlich der Belastung seines Herz-Kreislauf-Systems nichts falsch machen, ganz im Gegenteil, der wird seine Form mittelfristig weiter verbessern.

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Abschließende Empfehlung

Wenn jeden Tag Laufen für Sie ein erstrebenswertes Ziel ist, dann ist es wichtig, die individuellen Fähigkeiten zu berücksichtigen und eine angemessene Trainingsprogression einzuhalten, um das Risiko von Verletzungen oder anderen Gesundheitsrisiken zu minimieren. Wenn Sie sich belastet fühlen, Sie Ihre Serie an Lauftagen aber nicht unterbrechen wollen, so denken Sie daran, dass auch Gehen, Wandern oder Walking zum Laufsport zählen und manchmal besser sein kann.

Ich selbst treibe täglich Sport, laufe aber nicht täglich. Zum Sport zähle ich Athletiktraining, Yoga, Krafttraining und Rudern auf dem Ergometer dazu. Und manchmal reicht es mir und meinem Wohlbefinden, wenn ich einfach nur 20 bis 30 Minuten Fitnessyoga mache und sonst nichts weiteres. Yoga und Faszientraining gehören auch zum Programm unserer Laufseminare in Deutschland und Laufcamps auf Mallorca. Und gelaufen wird natürlich auch: täglich.

Ihr Andreas Butz