Andreas Butz läuft an der Elbe und am "Dom zu Meißen" entlang

4/21 - Laufcampus Marathon - Entlang der Elbe

Was ist besser? Leichter Gegenwind bei 22 Grad und Sonne oder Windstille bei 35 Grad? - Diese Fragen stellte ich mir während unserer Etappe entlang der Elbe.

Mit neuen Kontakten von Dresden nach Nünchritz

Samstag, 06. August 2022

Was ist besser? Leichter Gegenwind bei 22 Grad und Sonne oder Windstille bei 35 Grad? - Diese Fragen stellte ich mir während unserer Etappe entlang der Elbe. Der Start ist heute einfach traumhaft. Im Gegensatz zu den letzten Tagen hat es sich deutlich abgekühlt. Gisela und ich freuen uns über Jutta und Jörg, die zumindest die ersten Kilometer mit uns gemeinsam laufen. So sind wir zumindest das erste Stück nicht alleine. Schon nach wenigen Kilometern kommen wir an die Elbe. Bis zu unserem Ziel in Nünchritz werden wir den Elberadweg nicht mehr verlassen. Als mich Jörg nach etwa drei Kilometern fragt, weshalb ich mit zwei Uhren laufe, fällt mir auf, dass ich vergessen habe, mein Live-Tracking zu starten. Wir legen eine kurze Pause ein, während dieser ich das Live-Tracking starte. Nun kann es weiter gehen.

Sklave der Technik

Ich nutze diesen Fauxpas, um auch euch zu erklären, weshalb ich mich während meines Deutschlandlaufs zum Sklaven der Technik mache. Von meinem ALS Deutschlandlauf gibt es drei verschiedene Aufzeichnungen: Das Live-Tracking, die Aufzeichnung meiner Polar Vantage V2 und die einer zweiten Sportuhr, der Garmin Forerunner 935.

Ich nutze zwei Sportuhren, da Prof. Dr. Kuno Hottenrott Zugriff auf meine Werte von Polar hat. Er arbeitet seit vielen Jahren als trainingswissenschaftlicher Experte mit Polar Deutschland zusammen. Ich nutze daher die Polar Vantage V2, um zum einen morgens meinen Orthostatischen Test zu machen – einen Lagewechseltest mit Messung der Herzfrequenzvariabilität im Liegen und im Stehen – und auch um alle sonstigen Aktivitäten 24 Stunden am Tag zu tracken. Für den Orthostatischen Test nutze ich den Herzfrequenzsensor H10, beim Laufen vertraue ich dem Verity Sense Oberarmsensor und im Alltag reicht die Handgelenksmessung aus. Und Kuno passt durch das Monitoring aus der Ferne auf mich auf. Gut zu wissen.

Meine Garmin Forerunner 935 nutze ich diesmal vor allem für das Routing. Auf die Garmin Forerunner 935 habe ich via Strava alle Strecken aus unserem Etappenplan geladen. So weiß ich sicher, wo es langgeht und finde die Routen, ohne mich zu verlaufen.

Die dritte Aufzeichnung erfolgt bei Strava. Der Vorteil hierbei ist, dass ihr direkt live beim Lauf mit dabei sein können. Das klingt einfacher, als gesagt. Denn zunächst muss ich den Link erzeugen. Diesen Link poste ich zunächst in meiner Instagram Story und auf meine Facebook-Seite, damit ihr darauf zugreifen könnt. Jetzt muss ich nur noch die Aufzeichnung starten und dann kann es losgehen.

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Eine neue Erfahrung beginnt

Ab 25 Kilometern führt uns unsere Route an Meißen vorbei. Ich kann es kaum glauben, dass wir bereits 25 Kilometer geschafft haben. Heute laufe ich den vierten Marathon in Folge und mir wird bewusst, dass ab heute die neue Erfahrung beginnt. Drei Marathons am Stück bin ich bereits im Training für den ALS Deutschlandlauf gelaufen. Vier Marathons am Stück allerdings noch nicht.

Trotz fehlender Mitläufer laufe ich nicht alleine

Der Elbradweg erweist sich als sehr kurzweilige Strecke. Entweder werden wir überholt oder wir begegnen entgegenkommenden Radfahrern. Auf unserer Etappe von Dresden nach Nünchritz knüpfen wir zu ganz vielen Menschen auf dem Elberadweg Kontakt. Mehrmals sprechen uns andere wegen unserer grünen Laufcampus Spendenlauf Shirts an. Manche Menschen machen Fotos mit uns, um später zum ALS Deutschlandlauf zu recherchieren. Außerdem begegnen wir einem Rentner, der alleine mit dem Fahrrad unterwegs ist. Er fährt immer wieder vor, um rechtzeitig noch sein Smartphone zu zücken und Fotos zu machen. Über die Begleitung eines Pärchens mit dem Tandem freuen wir uns sehr. Sie sind zu zweit auf dem Weg von Dresden nach Rügen und zeigen großes Interesse an unserem Projekt. So vergeht der Marathon wie im Fluge.

Manchen Radfahrern begegnen wir mehrmals, da sie die schönen Bier- und Weingärten zur Einkehr nutzen. Wir werden ein bisschen neidisch, aber können uns nicht vorstellen, nach 20 Kilometern kurz auf ein Wiener Schnitzel oder eine vegane Speise eine Pause einzulegen.

Für uns heißt es nur noch, die 42,2 Kilometer lange Distanz bis nach Nünchritz zu beenden. So gönnen wir den Radfahrern ihre Einkehr und grüßen sie höflich, wenn sie uns wieder eingeholt haben und mit ihren Rädern an uns vorbeiziehen.

Übrigens hat Giselas E-Bike inzwischen einen Namen bekommen. Mit sechs Taschen beladen ist es ein richtiger Packesel. Also steht das E bei E-Bike liebevoll für unseren Esel, der uns auch bei unserer vierten Etappe einen treuen Dienst erweist.

Schnappschüsse von diesem Marathon auf Instagram

Entlang steiler Weinberge - der Elberadweg

Ein paar Worte über den Elberadweg müssen sein. Er folgt fast immer dem Ufer und führt auf knapp 1220 Kilometern durch den nordwestlichen Teil Tschechiens, Sachsens und Sachsen-Anhalts, streift Brandenburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, bevor er zum Abschluss mitten durch Hamburg in Richtung Nordsee mündet. Auf unserer vierten Etappe durften wir heute etwa 40 Kilometer diesen wunderschönen Radweg genießen. Die Elbwiesen begleiten beidseits wie ein grünes Band den Radweg und den Fluss.

Von Kilometer 25 bis 31 laufen wir an Meißen vorbei. Die Stadt ist bekannt für die Herstellung des weltweit bekannten Meißner Porzellans. Seit 1708 wird es als erstes europäisches Porzellan hergestellt. Allerdings hat die Domstadt noch mehr zu bieten als eine Porzellan-Manufaktur. Ihr bekanntestes Wahrzeichen ist der Burgberg. Er erhebt sich stolz über dem Ufer der Elbe. Die Albrechtsburg, der Meißner Dom, die Frauenkirche und der Meißner Markt laden zum Flanieren durch die Altstadt ein.

Nach 41 Kilometer verlassen wir den Elberadweg und es geht hoch zum Ziel, einer kleinen Pension in Neuseusslitz. Nach 42,4 Kilometern sind wir am Ziel.

Neues von Bruno Schmidt

Wie immer telefoniere ich anschließend mit Bruno Schmidt, dem Gründer von ALS – Alle Lieben Schmidt e.V. Bruno hat heute "einen Sch..tag", denn der letzte Abend hat ihm viel Kraft gekostet. Seit dem 01. August kümmert sich ein neuer Pflegedienst um ihn, vier der seit Jahren eingespielten Pfleger sind zu diesem gewechselt, doch die neue Fachkräfte in seiner 24-Stunden-Betreuung brauchen seine Anweisungen. Es galt für ihn viel zu sprechen, viel zu erklären, viel Rückmeldung zu geben, wie er am besten gewaschen, gepflegt und ins Bett gebracht wird, all dies kostet sehr viel Kraft, da Bruno seit einigen Monaten künstlich beatmet wird. Entsprechend geschlaucht war er heute. "Ist halt so, muss ich mit klarkommen, das spielt sich schon ein", ist seine positive Sicht der Dinge.

Für die Statistik

Läufer*innen am Start:

Jörg Peters, Jutta Jopke-Schwärzle, Andreas Butz

Marathonläufer im Ziel:

Andreas Butz

Danke, dass du dich für mein Projekt interessierst. Ich hoffe es macht auch dir eine Freude, dass wir unsere Erlebnisse direkt aufschreiben. Und wenn du uns und meinem Freund Bruno Schmidt ebenfalls eine Freude machen möchtest, dann schau doch mal, ob einer der nachfolgenden Vorschläge für dich von Interesse ist.

Herzlichst,

Andreas


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