In der Trainingslehre rund um das Lauftraining haben sich in den letzten Jahrzehnten verschiedene Begriffe und Ansätze zur Trainingssteuerung entwickelt, manche davon haben auch Einzug in die Sportwissenschaft gefunden. Oft hält sich auch gängige Lehrmeinung, obwohl sie schon vielfach widerlegt wurde, wie zum Beispiel Fastformeln zur Bestimmung der maximalen Herzfrequenz (Hfmax) oder die Mär von der anaeroben Schwelle (ANS), die bei 4 mmol/l liegen soll. Aber Fehler werden wird nicht richtiger, wenn sie nur oft genug wiederholt werden.
Um die Laufcampus-Methode zu verstehen ist es auch interessant andere Formulierungen und Ansätze zu kennen, von denen sich Laufcampus zum Teil deutlich unterscheidet. Die Begriffe anderer Trainingslehren sind nicht immer selbsterklärend und werden zudem oft unterschiedlich interpretiert und bewertet. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf Begrifflichkeiten zur Trainingssteuerung.
Was andere machen - Verschiedene Ansätze zur Trainingssteuerung
Man trifft in der Literatur auf grundsätzliche Unterscheidungen wie
- Dauermethode
- Wettkampfmethode
- Intervallmethode
- Wiederholungsmethode
Innerhalb der Grundlagenausdauer unterschiedet Wikipedia zwischen
- Grundlagenausdauer 1 (GA1), Pulsfrequenz 60-70% des Maximalpulses
- Grundlagenausdauer 2 (GA2), Pulsfrequenz 70- 80% des Maximalpulses
Die Top Times Medien differenzieren unter sportaktiv.com anders
- Grundlagenausdauer 1 (GA1), Pulsfrequenz 60-75% der maximalen Herzfrequenz
- Grundlagenausdauer 2 (GA2), Pulsfrequenz 75-85% der maximalen Herzfrequenz
- Entwicklungsbereich (EB), Pulsfrequenz 85-95% der maximalen Herzfrequenz
- Regenerationstraining (R), Pulsfrequenz 60% der maximalen Herzfrequenz
- Spitzenbereich (S), Pulsfrequenz >85% der maximalen Herzfrequenz
Ferner findet man bei Wikipedia zum Thema Ausdauertraining
- Extensives Ausdauertraining, 50-77% der anaeroben Schwelle
- Intensives Ausdauertraining, 50-85% der anaeroben Schwelle
Auch bei der Intervallmethode trifft man bei Sportunterricht.de auf die
- Intensive Intervallmethode, 80-90% des Maximalpulses
- Extensive Intervallmethode 60-80% des Maximalpulses
Triathlon-Tipps.de bezieht sich auf Hottenrott/Neumann und differenziert das Intervalltraining wie folgt
- Intensive Intervallmethode, Submaximal-maximal, >6 mmol/l Laktat, >90% HFmax, >90% VO2max
- Extensive Intervallmethode, Submaximal, 85-90% HFmax, 80-90% VO2max, 3-6 mmol/l Laktat
Und manche Leistungsdiagnostiker geben ihren Kunden mal drei und mal vier Trainingsbereiche und nennen diese
- REG Regeneration
- TB1 Grundlagentraining
- TB2 Aufbau
- TB3 Wettkampf- und Spitzenbereich
Die Bestimmung der Trainingsbereiche kann bei den oben beschriebenen Ansätzen sowohl an Hand der Herzfrequenz, der Laktatkonzentration im Blut oder auf Basis einer Atemgasanalyse erfolgen. Bei der Berechnung der Herzfrequenzwert wird nicht selten das Lebensalter einbezogen. Bei den prozentuellen Spannen findet man in verschiedenen Quellen zum Teil deutliche Unterschiede. Die Spannen reichen von 10 bis 20 Prozent auf Basis der aeroben Schwelle (ANS) oder maximalen Herzfrequenz (Hfmax).
Die besten Trainingspläne nach der Laufcampus-Methode findest du in der Laufcampus-App – Finde hier heraus, was du wirklich drauf hast:
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Abgrenzung von Laufcampus zu anderen Formen der Trainingssteuerung
Die Laufcampus-Methode möchte nicht nur erfolgreich sein, sondern auch klar, präzise und eindeutig.
Trainingssteuerung - Was Laufcampus Trainer NICHT machen
- Laufcampus-Trainer berechnen die maximale Herzfrequenz (Hfmax) nicht an Hand des Lebensalters
- Wir berechnen die Tempo-Trainingsbereiche nicht auf Basis
- der Hfmax
- der maximalen Geschwindigkeit beim Laufbandstufentest
- der Laktatwerte
- einer Atemgasanalyse
- einer aeroben Schwelle
- Wir berechnen auch die Herzfrequenz-Trainingsbereiche nicht auf Basis
- der maximalen Tempoleistung bei Laufbandstufentest
- der Laktatwerte
- einer Atemgasanalyse
- einer aeroben Schwelle
- Wir berechnen oder ermitteln keine
- anaeroben Schwelle (ANS)
- maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max)
- OwnZone
- Wir benennen keine Trainingsbereiche mit einer Spanne von 10% der Hfmax
- Wir ermitteln nicht nur drei oder vier Trainingsbereiche
Trainingssteuerung - Was die Laufcampus-Methode ausmacht
Die Laufcampus-Methode unterscheidet drei Trainingsbausteinen
Bei der Trainingssteuerung gehen wir wie folgt vor
- Wir unterscheiden zwischen tempoorientierter und herzfrequenzorientierter Trainingssteuerung
- Wir bestimmen die Hfmax durch Ausbelastungstest
- Wir leiten die Herzfrequenz-Trainingsbereiche aus der individuell ermittelten Hfmax ab
- Die Herzfrequenz-Trainingsbereiche haben eine Spanne von nur 5%.
- Wir bestimmen mindestens fünf und maximal zehn verschiedene Trainingsbereiche um das Training zu steuern.
- Den Laufcampus Trainingsbereichen ist ein Farbcode zugeordnet, der ein schnelles Verständnis der ebenfalls farbigen Trainingspläne ermöglicht.
Sie laufen gerne und wollen Ihre Laufleidenschaft mit anderen teilen? Dann machen Sie doch bei Laufcampus-Gründer Andreas Butz einen Trainerschein als Lauftrainer!
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Die Trainingsbereiche der Laufcampus-Methode
Möchte ein Läufer tempoorientiert trainieren, bestimmen wir die Trainingsbereiche auf Basis erreichter Wettkampfwerte und ermitteln zum Beispiel auf Basis der 10-Kilometerleistung folgende zehn Trainingsbereiche:
- 1RT – 1-Kilometerrenntempo (10RT/12)
- 3RT – 3-Kilometerrenttempo (10RT/3,6/3)
- 5RT – 5-Kilometerrenntempo (10RT/2,08/5)
- 10RT – 10-Kilometerrenttempo
- HMRT – Halbmarathonrenntempo (10RT*2,22/21,1)
- MRT – Marathonrenntempo (10RT*4,67/42,2)
- ZDL – Zügigen Dauerlauf (10RT 00:30-01:00)
- MDL – Mittleren Dauerlauf (10RT 01:00-01:30)
- LDL – Langsamen Dauerlauf (10RT 01:30-02:00)
- SSL – Supersauerstofflauf (10RT 02:00-02:30)
Möchte ein Läufer herzfrequenzorientiert trainieren, ermitteln wir für das Dauerlauftraining und Tempotraining als Fahrtspiel (FSP) fünf Herzfrequenz-Trainingsbereiche
- SSL – Supersauerstofflauf – 66-70% Hfmax
- LDL – Langsamer Dauerlauf – 71-75% Hfmax
- MDL – Mittlerer Dauerlauf – 76-80% Hfmax
- ZDL – Zügiger Dauerlauf – 81-85% Hfmax
- RT – Reiztempo – >85% Hfmax
Für die beste Form der Trainingssteuerung halten wir unter Anwendung der Nutzung der oben genannten Trainingsbereiche eine Kombination:
- Tempotraining steuern wir tempoorientiert
- Dauerlauftraining steuern wir herzfrequenzorientiert
Seit 2002 wird die Laufcampus-Methode vornehmlich von Andreas Butz entwickelt und durch die persönliche Trainingsarbeit mit tausenden Läufern kontinuierlich weiterentwickelt. Die Laufcampus-Methode wird in Büchern, sonstigen Publikationen und seit 2010 auch von immer mehr Laufcampus Trainern verbreitet, die an den Seminaren der Laufcampus Akademie lernen.
Detaillierte Informationen über die Laufcampus-Methode gibt es im Laufcampus-Wörterbuch. Für dieses Nachschlagewerk hat Andreas Butz zusammen mit Laufcampus A-Trainer Armand Rech Begriffe aus dem Laufcampus-Jargon und Regeln der Laufcampus-Methode zusammengetragen.
Die Laufcampus-Methode in Stichworten - Lesen Sie weiter
- RUND UMS HERZKREISLAUFSYSTEM
- RUND UM DIE LEISTUNGSDIAGNOSTIK
- RUND UM DEN ENERGIESTOFFWECHSEL
- RUND UM DIE TRAININGSSTEUERUNG
- RUND UMS DAUERLAUFEN
- RUND UMS TEMPOTRAINING
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