Druck ist besser als sein Ruf
Sie haben sich sinnvoll und clever Ziele gesetzt. Besitzen einen Trainingsplan, an den Sie sich akribisch halten. Dennoch fehlt ihnen das gewisse Etwas, um sich immer wieder zu motivieren? Seien Sie beruhigt, das ist ganz normal. Selbst Profisportler kennen dieses Phänomen. Vollprofis wenden oft einen psychologischen Kniff an, um sich zu pushen. Die Rede ist von Druck.
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Sein Wettkampfpotenzial ausschöpfen
Allerdings muss man hierbei etwas genauer hinsehen. Tatsächlich ist Druck besser als sein Ruf. Denn er hilft Menschen, sich zu verändern und aktiv zu werden oder es zu bleiben. Wer schwer krank oder arbeitslos geworden ist oder sich von seinem Partner getrennt hat, gerät meist in die missliche Lage, grundlegende Dinge im Leben neu aufzustellen. Diesen, durch äußere Umstände erzeugten Druck, meinen wir natürlich nicht. Vielmehr geht es um positiven, selbst auferlegten Erwartungsdruck.
Wie dieser besondere, gute Druck funktioniert, lässt sich in der sportlichen Weltspitze regelmäßig beobachten. „Die mentale Fähigkeit eines Sportlers ist, ebenso wie die Technik, Taktik und Physis, eine der Leistungskomponenten, auf die es in der Weltspitze ankommt“, erklärte der Sportpsychologe Dr. Kai Engbert, der die Sportler des deutschen Olympiateams bei den Spielen in Sotschi betreute, in einem Interview mit der Ärztezeitung. Wer sich nie Erwartungsdruck aussetze, so Engebert sinngemäß, könne im Wettkampf sein Potenzial nicht regelmäßig ausschöpfen.
Sich als Sieger sehen, bevor man losläuft
Nicht selten erlebt man daher Sportler, die vor dem entscheidenden Turniertag selbstbewusst ihren Sieg voraussagen. Topstars wie NBA-Basketballer LeBron James oder Fußballer Zlatan Ibrahimović, aber auch der Ultraläufer Robert Wimmer, Gewinner des Transeuropalaufs 2003, sind Beispiele dafür. Was in der öffentlichen Wahrnehmung als Arroganz oder Respektlosigkeit wahrgenommen wird, dient einem bestimmten Zweck. Sportler dieser Couleur legen die Messlatte durch forsche Aussagen für sich selbst sehr hoch und richten den Fokus ganz bewusst auf sich, weil der dadurch erzeugte Erwartungsdruck für sie leistungssteigernd ist. Bei den Genannten offenkundig mit Erfolg – sie bringen seit Jahren Topleistungen. Robert Wimmer kündigte vor dem 5.036 Kilometer langen Rennen von Lissabon nach Moskau an, den Lauf gewinnen zu wollen. Was ihm auch gelang, womit er es weltweit in die Medien schaffte. Ohne den selbst auferlegten Druck hätte er die Strapazen des 64 Tage dauernden Rennens sicher nicht so gut gemeistert. Er wollte nicht nur ankommen, er wollte siegen. Auch bei den Läufen 2009 (von Bari zum Nordcap, 64 Tage, 4.487 km) und 2012 (von Skagen nach Gibraltar, 64 Tage, 4.176 km) sprach er im Vorfeld vom Sieg, am Ende wurde er mal Dritter, dann Zweiter. Aufzugeben, was im Schnitt die Hälfte der Teilnehmer bei dieser Art Rennen tut, kam für ihn nie in Frage.
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Ziele kommunizieren, Motivation ankurbeln
Erwartungsdruck kann helfen, die eigenen Ziele zu erreichen, wenn die anderen Mittel dafür nicht genügen. Und wie erzeugt man Erwartungsdruck? Am besten, indem man seine Ziele kommuniziert.
• Sie haben sich für einen Wettkampf angemeldet? Prima, erzählen Sie Ihrer Familie, Ihren Freunden und Arbeitskollegen davon. Regelmäßige Fragen danach, wie die Vorbereitung läuft, werden Ihnen gewiss sein. Und Ihnen dann neuen Schwung verleihen, wenn Sie das Training gerade einmal etwas haben schleifen lassen.
• Nutzen Sie Social-Media-Kanäle, um Ihre Trainingsziele zu verbreiten. Posten Sie ein Bildschirmfoto von der Online-Anmeldung zum Marathon, ein Foto von den neuen Trainingsklamotten oder ein Bild der verdreckten Laufschuhe nach einem Training im Stoßregen. Erzeugen Sie Aufmerksamkeit – mit dem Wissen, das Ihre Follower nun auch erwarten, dass Sie Ihr Ziel bis zum Ende verfolgen. Je mehr Kontakte Sie ins Boot holen, umso zahlreicher sind die Likes und positiven Kommentare, über die Sie sich nach Ihrem persönlichen Lauferfolg freuen dürfen.
• Laufen Sie ab und an in der Mittagspause oder direkt nach der Arbeit. Die Kollegen werden die Sporttasche schon wahrnehmen und fragen, was Sie im Schilde führen. Und aus der Nummer kommen Sie dann nicht mehr raus – was ja auch Ihre Absicht ist.
Weiterführende Links zum Thema Laufen und Zielsetzung
Sehen Sie auch meine Beiträge zu Mit der SMART-Regel zum Trainingsziel, Starke Ziele führen schneller zum Erfolg, Laufen und Selbstmotivation.
In der Gruppe fällt es oft leichter, seine Trainingsziele konsequent zu verfolgen. Melden Sie sich daher heute noch zu einem Laufkurs oder einer Firmenlaufgruppe an.
Viel Erfolg und Freude am Training wünscht
Andreas Butz
Dieser Artikel erschien zuerst im Ratgeber Schwitzen für Erfolg - In Laufschuhen Karriere machen, von Andreas Butz und Dr. Axel vom Schemm – auch als E-Book erhältlich.