Spendenmarathon von Wermsdorf nach Leipzig

7/21 - Laufcampus Spendenmarathon - Den Gedanken nachhängen

Gut gestärkt ziehen wir heute wieder los. Nach zwei Tagen mangelhafter Ernährung, konnten wir uns am gestrigen Tag in unserer Herberge, dem Hotel Seehof-Döllnitzsee, super verpflegen.

Gedankenkarussell von Wermsdorf nach Leipzig

Montag, 08. August 2022

Gut gestärkt ziehen wir heute wieder los. Nach zwei Tagen mangelhafter Ernährung, konnten wir uns am gestrigen Tag in unserer Herberge, dem Hotel Seehof-Döllnitzsee, super verpflegen. Ich spüre direkt beim Aufstehen, dass heute ein guter Tag wird und verspüre wie so oft die pure Lust zu laufen. Unsere Wirtin verabschiedete uns und sagte, dass sie sich auf uns gefreut habe, nachdem sie von uns in der Sächsischen Zeitung gelesen hat. Das hat auch uns sehr gefreut.

Unsere Route führt uns zu Beginn an den Wermsdorfer Seen entlang und in den Wermsdorfer Wald hinein. Dort durften wir direkt eine neue Bekanntschaft machen. Wir treffen auf der Strecke Andrea, die heute auf ihrer Hausstrecke auf einer kleinen Runde unterwegs ist. Wir kommen ins Gespräch und sie wollte vieles wissen. Die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, ist ihr auch bekannt. Bevor sich unsere Wege trennen, machen wir ein Selfie. Ein nettes Gespräch und eine nette Bekanntschaft auf den ersten fünf Kilometern – so kann der Lauf weitergehen. Unsere Route führt Gisela und mich auf der alten Poststraße entlang. Hier ist es wunderschön, obwohl kein Radweg entlang der Strecke führt, denn hier ist überhaupt nichts los.

Ernährung in den letzten Tagen

Bei meinem heutigen Marathon geht es mir wieder richtig gut. Gestern hatte ich, du hast es vielleicht gelesen, einen großen Hänger und der Lauf war sehr anstrengend. Heute weiß ich, dass die schlechte Ernährung, die wir am Freitag und Samstag "genossen" haben, die Ursache war. Ernährung wirkt immer erst im Nachhinein und am Freitag und Samstag habe ich nicht das Mittag- und Abendessen, sowie die Getränke zu mir genommen, die ich für eine gute Regeneration benötige. Am Freitag habe ich in Leipzig nicht konsequent genug nach Restaurants gesucht, die unseren Ansprüche genügen. Und am Samstag war es einfach unser Zielort in Nünchritz, der keine Verpflegungsmöglichkeiten bot. Wir waren zu weit weg von passenden Restaurants oder einem Supermarkt. Der Lieferdienst von Pizza-Imbissen blieb als letzter Ausweg. Somit habe ich zwei Tage lang nicht genügend Nähr- und Vitalstoffe zu mir genommen und am Sonntag dafür die Quittung bekommen habe. Gestern verpflegte ich mich deutlich gesünder und schon geht es mir wieder besser.

Kurzweiliger Halbmarathonlauf

Die ersten 21 Kilometer erreichen wir in Dehnitz, die erste Halbmarathondistanz verging wie im Fluge. Nach Verlassen der alten Poststraße sind wir erneut durch offene Landschaften gelaufen. An wenig befahrene Landstraßen und abgemähte Felder schlossen sich zahlreiche Alleen an, darunter auch Obstbaumalleen. Wie liefen durch liebliche Orte und erfreuten uns an den vielen Kreativ-Werkstädten, die wir zu Gesicht bekamen. Sachsen scheint ein Land der Dichter und Töpfer zu sein. Den Lutherweg erleben wir als besonderes Highlight. "Entlang von 27 Stationen führt der Lutherweg Sachsen als spiritueller Rundwanderweg durch bedeutende Wohn- und Wirkungsstätten von Martin Luther und seinen Wegbegleitern in Sachsen. Entlang reizvoller Landschaften folgt man dem grünen „L“ auf weißem Untergrund, das den Weg markiert" lese ich später auf lutherweg-sachsen.de. Etwa fünf Kilometer laufen wir an der Mulde entlang, einem kleinen Fluss, der sich lieblich durch die hügelige Landschaft schlängelt. Wir fühlen uns an das Elbetal bei Meißen erinnert. So könnte es immer weiter gehen.

Wer aufhört sich weiterzuentwickeln, wird nie besser werden

Während meiner 45,5 Kilometer langen Etappe habe ich viel Zeit zum Nachdenken. Während ich darüber nachdenke, was ich bis heute schon gelernt habe, aus den ersten sechs Tagen dieses Ultra-Etappenlaufs, kommt mir das folgende Zitat in den Sinn: "Wer aufhört besser zu werden, wird immer der bleiben, der er schon ist". Ich freue mich, dass künftige Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Laufseminare und Lauftrainer Ausbildungen von meinen neuen Erkenntnissen aus dem Etappenlauf künftig profitieren werden. Diese neuen Erfahrungen kommen on top zu den 21 Jahren, die ich bereits mit Laufcampus selbständig bin. 

Besser im Team

Hinter allen erfolgreichen Menschen stehen Experten, die etwas besser können, als sie selbst. Hier möchte ich euch einige Beispiele dafür nennen, rund um den ALS Deutschlandlauf und Laufcampus. In meiner Firma Laufcampus gibt es zum Beispiel die Reiseverkehrskauffrau Nina Stegh. Sie kann als Reiseverkehrskauffrau unsere Laufreisen nach Mallorca viel günstiger und attraktiver für unsere Teilnehmer buchen, als ich das könnte. Hier ist sie die Expertin. Im Bereich eCommerce und beim Erstellen und Pflegen unserer Homepage kennt sich Yannick Reihs viel besser aus als ich. Er findet viel schneller Lösungen für Neuentwicklungen in diesem Bereich. Die neueste Errungenschaft unserer Firma heißt Christoph Schlich. Er ist Steuerberater und Wirtschaftsjurist und hat einen anderen Blick auf die Zahlen, als die Gründer, Gisela und ich, es haben können. Wir sind zu sehr im Tagesgeschäft verwurzelt. Diese drei Genannten stellvertretend auch für ihre Kolleginnen und Kollegen, die Gisela und mich sorglos durch Deutschland laufen lassen.

Aber auch zum Deutschlandlauf möchte ich beispielhaft drei Menschen nennen, die mich bei diesem Projekt unterstützen. Zunächst denke ich ich Franziska Dietz, die mich vom Home-Office aus unterstützt. Sie transkribiert meine Audio-Dateien, die ich ihr mehrfach während meiner Spendenmarathons schicke, entfernt Doppelungen und macht sie zu runden Erlebnisberichten, die ihr so gerne auf meinen Blog lest. Norbert Wilhelmi, der wohl bekannteste Lauffotograf Deutschlands, gibt uns im Laufe des Deutschlandlaufs immer wieder Tipps, wie wir noch mehr aus unserer Kamera herausholen können. Wir erzählen die Geschichte unseres Deutschlandlaufs und möchten sie natürlich in einer tollen Bildqualität festhalten. Prof. Dr. Kuno Hottenrott vom Institut für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung ist wie ich Leistungsdiagnostiker. Er unterstützt mich beim Deutschlandlauf mit seiner besonderen Expertise, indem er mir zum Beispiel das Glukosemonitoring empfohlen hat und dieses überwacht. Das hilft mir, Rückschlüsse zu ziehen und Erkenntnisse zu manifestieren, die ich selbst empfinde. Das heißt, wenn ich Vermutungen habe, dass Hochs und Tief an meiner Ernährung liegen können – wie oben beschrieben –, so hilft mir das Glukosemonitoring zu bestätigen, dass diese Vermutung richtig ist. 

Werden Marathons immer irgendwann zäh?

Nach rund 32 Kilometern lassen wir die Gemeinde Machern in Sachsen und zugleich die ländliche Idylle hinter uns. Für uns geht es auf einer stark befahrenen Hauptstraße weiter. Am Horizont erspähen wir ein großes Hochhaus. Die Großstadt Leipzig ist bereits zu erkennen. Lediglich 13 Kilometer trennen uns von unserem Etappenziel.

Zehn Kilometer vor dem Ziel fühle ich mich nicht mehr ganz so gut. Ich spüre, wie der heutige Lauf zäher wird. Gleichzeitig denke ich darüber nach, ob sich nicht alle Marathonläufe auf den letzten zehn Kilometern etwas zu viel ziehen. Diese Erfahrung teile ich mit Sicherheit mit den meisten Marathonläuferinnen und -läufern.

Sieben Kilometer vor dem Ziel wird die Zähigkeit schlagartig unterbrochen. So schlagartig, dass wir uns verlaufen und sogar die Originalroute um einen Kilometer verlieren. Schon von Weitem können wir im Schatten eines Baumes eine Person erkennen, die immer wieder nach uns Ausschau hält. Als wir näher kommen, sehen wir, dass es kein Feind ist. Nein, es ist unsere Freundin Iris Henschel. Zuletzt haben wir sie vor einem Jahr bei einem unserer Laufcamps auf Mallorca gesehen. Sie wartet auf uns und die Freude ist riesig. Iris hat über die sozialen Medien entdeckt, dass wir ausgerechnet heute, an ihrem ersten Urlaubstag, durch ihre Heimat laufen. So lässt sie es sich nicht nehmen, uns für ein Stück zu begleiten. Wie wunderbar. Ich spüre, wie die Endorphine durch meinen Körper fließen und die Beine auf den letzten Kilometern wieder ein wenig leichter werden.

„Nach 40 Kilometern kommen wir an den Freundschaftsring, den wir auch ein Stück entlanglaufen bzw. fahren. Das passt wunderbar zur heutigen Etappe und zu den vorherigen. Wir lernen hier so tolle Menschen kennen, die sich für unser Projekt interessieren. Vielleicht werden es nicht immer gleich Freunde, aber sicher Menschen, mit denen wir verbunden bleiben", fällt Gisela abschließend zum heutigen Lauf ein.

Um über weitere Laufevents informiert zu bleiben, abonnieren Sie jetzt unsere Newsletter


Leipzig - eine Stadt der Gegensätze

Ein paar Worte über Leipzig müssen sein. In keiner anderen Stadt vereinen sich scheinbare Gegensätze so gekonnt wie hier in Leipzig. Sie ist ein spannendes Ziel für eine Städtereise und hat zahlreiche Überraschungen zu bieten. Historische Gebäude in der Altstadt und neue Bauten in der Neustadt beeindrucken die Besucher von "Sachsens heimlicher Hauptstadt".

Bei einem Besuch in Leipzig ist das beeindruckende Völkerschlachtdenkmal, das Wahrzeichen der Stadt, ein absolutes Muss. Die Aussichtsplattform auf dem Monument bietet einen imposanten Ausblick über die Metropole. Im Zentrum der Stadt zieht die historische Thomaskirche zahlreiche Besucher an. Johann Sebastian Bach arbeitete zu früheren Zeiten in der Kirche als Thomaskantor. Später wurde er dort beerdigt. Außerdem wird das Zentrum von Leipzig durch die Nikolaikirche geprägt. Sie gilt als die weltweit älteste Kirche und enthält Elemente aus den Zeiten der Gotik, Romantik, Renaissance und dem Barock. Das Musikviertel gilt ebenfalls aufgrund der vielen Bauten als echter Geheimtipp für Architekturbegeisterte.

Als die zweitältste Gaststätte Leipzigs weist "Auerbachs Keller" einen hohen Bekanntheitsgrad auf. Bereits im 16. Jahrhundert war sie ein beliebtes Weinlokal. Auerbachs Keller verdankt Johann Wolfgang von Goethe seine weltweite Bekanntheit durch die gleichnamige Szene in Faust. Die Gaststätte befindet sich wenige Schritte vom Markt entfernt im Zentrum Leipzigs. 

Eindrücke der 6. Etappe auf Instagram

-> Für mehr Bilder nach rechts klicken

Neues von Bruno Schmidt

Bruno war früh dran heute, schon um 14:40 Uhr rief er mich an. Diesmal redeten wir nur kurz über meinen Spendenmarathon nach Leipzig. Viel mehr wollte er wissen, wie viele der begehrten ICH LAUFE MIT Spendenshirts noch verfügbar sind. Denn heute plant Bruno Schmidt, Gründer von ALS – Alle Lieben Schmidt e.V. für seinen YouTube-Kanal ein neues Video. Die über 3.800 Abonnenten warten schon darauf. Und Bruno wartet darauf, dass sein Helfer Joël im Hause ist und Bruno sich stark genug fühlt, länger und möglichst kraftvoll sprechen zu können. Heute soll das so sein und so plant er einen Film zum ALS Deutschlandlauf zu drehen und seine Follower zu motivieren, auf irgendeine Weise mitzumachen, z. B. durch Kauf eines der Laufshirts. Ich bin gespannt.

Für die Statistik

Läufer*innen am Start:

Andreas Butz

Marathonläufer im Ziel:

Andreas Butz

Danke, dass du dich für mein Projekt interessierst. Ich hoffe es macht auch dir eine Freude, dass wir unsere Erlebnisse direkt aufschreiben. Und wenn du uns und meinem Freund Bruno Schmidt ebenfalls eine Freude machen möchtest, dann schau doch mal, ob einer der nachfolgenden Vorschläge für dich von Interesse ist.

Herzlichst,

Andreas


Möchtest du auf einer Etappe des ALS Deutschlandlaufs mitlaufen?

Möchtest du virtuell mitlaufen?

  • Klasse, dann hole dir das offizielle Laufshirt ICH LAUFE MIT und entscheide, wie viel wir in deinem Namen spenden dürfen.

Möchtest du direkt spenden?

Schreibe einen Kommentar

Alle Kommentare werden vor dem Veröffentlichen geprüft.

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von Google.