The Wales Marathon

The Wales Marathon

Wales sollte das 25. Land sein, in dem Andreas einen Marathon gelaufen ist. Was den Wales Marathon und die wunderbare Grafschaft Pembrokeshire so besonders macht hat er in diesem Erlebnisbericht beschrieben.

Ein Marathonlauf in Wales, Tenby

Von Tenby, Pembroke und Pembrokeshire hatte ich noch nichts gehört, als ich begann, mich für einen Marathon in Wales zu interessieren. Auch hatte ich keine Ahnung davon, wie wellig das Land im Süden ist, wie steil die Küstenfelsen und lang die Strände sind. Auch von der köstlichen Spezialität Welsh Cakes wusste ich nichts. Dennoch entschied ich mich für die Teilnahme am „The Wales Marathon“ (www.thewalesmarathon.com) am 23. Juni 2024 in Tenby, weil mich die Internetseite überzeugte und die Marathonstrecke einen schönen Einrundenkurs versprach. Wales sollte das vierte Land des Vereinigten Königreichs von Großbritannien (Schottland, England, Wales) und Nordirland sein, in dem ich Marathon laufe. Auch in der unabhängigen Republik Irland durfte ich schon laufen.

Der Wales Marathon ist eingebettet in das Long Course Weekend, das Triathlon-Enthusiasten eine Fülle an Optionen bietet. Freitags finden Schwimmwettbewerbe im Atlantik statt, samstags Radrennen und sonntags Laufwettbewerbe. Wer immer die längsten Optionen wählt, kommt auf das, was allgemein als Ironman-Distanz bekannt ist: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen. Der Marathonlauf sollte mir diesmal genügen.



Tenby in Pembrokeshire

Tenby ist ein malerisch gelegener Küstenort in der Grafschaft Pembrokeshire. Wahrscheinlich lebt der Ort heute vor allem vom Tourismus. Der ehemalige Fischerort liefert heute nur noch wenig Seafood für die Einwohner und Gäste. Dennoch bietet er eine große Vielfalt an gastronomischen Angeboten und Übernachtungsgelegenheiten. Tenby ist bekannt für seine beeindruckenden Strände und die gut erhaltenen Stadtmauern aus dem 13. Jahrhundert. Der Pembrokeshire Coast National Park bietet eine atemberaubende Kulisse, mit zerklüfteten Klippen und idyllischen Wegen, die auch fürs Laufen ideal sind, wovon Gisela und ich uns täglich überzeugten. Der Pembrokeshire Coast Path erstreckt sich über 299 Kilometer, von den wir natürlich nur einen Auszug selbst laufen konnten. Ein weiteres Highlight ist das historische Tenby Castle aus dem 12. Jahrhundert, dessen leider nur noch spärlichen Überreste über der Stadt auf dem Castle Hill thronen. Von dort hat man auch den besten Blick auf die weiten Strände im Süden und Norden, kann Ebbe und Flut bestens studieren und sich an den bunt angestrichenen Häusern am Hafen erfreuen. Wir haben all dies geliebt.

The Wales Marathon

Der Marathon startete am Sonntag um 10:00 Uhr. Unter den Teilnehmern waren nicht nur Marathonläufer, sondern auch Langdistanz-Triathleten. Da ich davon ausging, dass das Teilnehmerfeld wegen der Vorermüdung einige Teilnehmer nicht so schnell sein würde, ordnete ich mich im vorderen Viertel ein. Doch meine Mitläufer belehrten mich eines Besseren. Auf den ersten 5 bis 6 Meilen wurde ich, so mein Eindruck, ständig überholt. Ich ließ meinen Stolz beiseite und hoffte darauf, irgendwann den einen oder anderen wieder einholen zu können, was auch geschehen sollte. Die Strecke ist nicht nur 42,195 km lang, sondern hat auch etwa 550 Höhenmeter, der überwiegende Teil davon auf der zweiten Hälfte. Zur Halbmarathon-Marke erreichten wir mit Pembroke den westlichsten Teil. Hier entschloss ich mich, meinen Laufstil etwas zu lockern und fortan zügiger zu laufen. Etwa 70 bis 80 Läuferinnen und Läufer konnte ich so wieder einholen, bei 50 hörte ich das Zählen auf.

Ein langer Zieleinlauf beim Wales Marathon in Tenby

In netto 3:51:48 Stunden erreichte ich zufrieden das Ziel in Tenby. Die Ergebnisliste spendete mir anschließend interessante Detailinformationen, indem sie die erste und zweite Halbmarathon Hälfte auch separat ausgewiesen hat. So konnte ich erkennen, dass ich über die ersten 21,1 Kilometer der 210. Mann im Feld war, auf der zweiten Hälfte der 95. Mann, was in Summe zu einem 137. Platz führte. Dennoch bin ich die zweite Hälfte nur eine Minute schneller gelaufen, was den Höhenmetern geschuldet war.


Nettozeit: 3:52:00 h (brutto 3:51:48 h)

  • Platzierung: 154. gesamt (von 772), 7. M55 (von 48), 137. Mann (von 619)

1. Half Marathon: 1:56:24 h

  • Platzierung: 230. gesamt, 8. M55, 210. Mann

2. Half Marathon: 1:55:35

  • Platzierung: 109. gesamt, 6. M55, 95. Mann

Vor allem zur Halbmarathon-Marke in Pembroke und auf der langen Zielgeraden war die Stimmung großartig, doch auch zwischendurch kamen immer wieder Menschen aus der Region an der Strecke, feuerten an „Well done“, hoben Plakate in die Höhe „Smile – You paid for this“ und reichten den Athleten Fruchtgummi 🤨. Die Verpflegung an der Strecke war ausreichend und die Landschaft einfach malerisch. Ich habe den Lauf sehr genossen und erfreue mich nun an einer sehr schönen Medaille.

Wales ist nun das 25. Land der Erde, in dem ich einen Marathon gelaufen bin. Bei Interesse finden Sie hier meine Liste an Marathonläufen. Gisela – die ebenfalls jeden der sechs Tage in Wales gelaufen ist – und ich freuen uns auf hoffentlich viele neue Länder, die wir anlässlich eines Marathonlaufs neu entdecken dürfen.

Viel Freude am Laufen wünscht

Andreas Butz

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