Mit Blick auf die Uhr und Bahntraining ein besseres Tempogefühl entwickeln

Mit Stoppuhr oder GPS-Uhr? – Durch Bahntraining besser werden

Lesen Sie, wie Bahntraining Sie dabei unterstützt ein richtiges Tempogefühl zu entwickeln und Sie lernen auch ohne GPS-Anzeige immer die richtige Pace zu treffen.

Warum Bahntraining die beste Methode ist, das Körpergefühl zu schulen

In der heutigen Zeit, in der fast jeder Läufer eine GPS-Uhr trägt, mag es auf den ersten Blick überflüssig erscheinen, das eigene Körpergefühl für das Tempo zu trainieren. Schließlich zeigt die moderne Sportuhr doch minutengenau an, wie schnell man läuft – oder etwa nicht? Doch genau hier liegt der Trugschluss: Die Abhängigkeit von dieser Technologie kann dazu führen, dass wir das natürliche Gefühl für unser Tempo verlieren.

Bahntraining bietet die perfekte Gelegenheit, diese Fähigkeit zu entwickeln und zu verfeinern. Es schult nicht nur das Gefühl für das eigene Lauftempo, sondern fördert auch die Unabhängigkeit von technischen Hilfsmitteln. Denn auch die modernsten GPS-Uhren haben ihre Schwächen, besonders bei der Genauigkeit auf kurzen Distanzen oder bei schlechtem GPS-Empfang. Indem Sie regelmäßig auf der Bahn trainieren und sich auf Ihre Zwischen- und Endzeiten verlassen, können Sie Ihr Tempogefühl kontinuierlich kalibrieren. Auf diese Weise lernen Sie, sich wieder stärker auf Ihren Körper zu verlassen – und genau das ist eine Fähigkeit, die keine Uhr ersetzen kann.

Risiken des Lauftrainings nach GPS-Signal

1. Verlust des Körpergefühls und Abhängigkeit von Technologie Wenn Läuferinnen und Läufer sich ausschließlich auf die Pace-Anzeige der GPS-Uhr verlassen, verkümmern ihre Fähigkeiten, das Tempo intuitiv zu steuern. Langfristig kann dies das wichtige Gespür für den eigenen Rhythmus, die Intensität und damit Belastung für den Körper schwächen. Zudem kann das ständige Überprüfen der Uhr den natürlichen Flow beim Laufen unterbrechen und die Freude am Sport schmälern.

2. Technologische Ungenauigkeiten und praktische Schwierigkeiten GPS-Uhren sind anfällig für Signalstörungen, etwa in Städten mit hohen Gebäuden, in dichten Wäldern oder bei bewölktem Himmel. Die Pace-Anzeige schwankt oft und ist besonders auf kurvigen Strecken oder Laufbahnen unzuverlässig. Hinzu kommt die zeitliche Verzögerung der Anzeige, sodass Sie möglicherweise nicht in Echtzeit auf Ihre Geschwindigkeit reagieren können. Besonders beim Intervall- oder Tempotraining ist dies ungenügend, da exakte Zeiten auf kurzen Distanzen nicht präzise genug angezeigt werden.

3. Motivationsprobleme und Frustration durch Technik Unzuverlässige Pace-Anzeigen können frustrierend sein und die Motivation beeinträchtigen. Wenn die Technik nicht wie gewünscht funktioniert, ärgert dies. Dies kann insbesondere bei längeren Läufen oder Wettkämpfen zu mentalen Herausforderungen führen. Auch permanente Anpassungen des Tempos aufgrund ungenauer Anzeigen verschlechtern die Effizienz des Trainings. Zudem kann ein Ausfall der Uhr oder eine leere Batterie zu Stress führen, wenn man sich zu sehr auf die Technologie verlässt.

Bahntraining auf Mallorca mit Laufcampus

Die Vorteile des Bahntrainings mit der Sportuhr

Warum ambitionierte Hobbyläufer von den Profis lernen sollten

Bahntraining ist nicht nur etwas für Eliteläufer. Auch ambitionierte Freizeitsportler profitieren enorm davon, regelmäßig auf der Laufbahn zu trainieren und sich auf ihre gelaufenen Zeiten zu konzentrieren. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum Sie Bahntraining in Ihr Trainingsprogramm integrieren sollten:

1. Präzision und Verlässlichkeit Auf einer exakt vermessenen 400-Meter-Bahn gibt es keinen Zweifel darüber, ob die gelaufene Distanz stimmt. Dies eliminiert eine der größten Schwächen von GPS-Uhren, die insbesondere auf kurvigen Strecken oft ungenau sind. Mit der Sekundenanzeige Ihrer Sportuhr können Sie präzise Zwischen- und Endzeiten erfassen und wissen genau, ob Sie Ihr Trainingsziel erreicht haben – ohne von der Technik im Stich gelassen zu werden. Beachten Sie dabei, dass es auch wenige Bahnen gibt, die 333 Meter oder gar nur 250 Meter lang sind.

2. Schulung des Tempogefühls Die Wiederholung von Intervallen auf der Bahn bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihr Tempogefühl zu schärfen. Indem Sie die gelaufenen Zeiten regelmäßig mit Ihrem Körpergefühl abgleichen, lernen Sie, ein bestimmtes Tempo immer genauer zu spüren. Die gleichbleibende Länge der Bahn und das Fehlen von äußeren Faktoren wie Steigungen oder unebenem Gelände ermöglichen es Ihnen, sich voll auf Ihre Geschwindigkeit und Ihr Körpergefühl zu konzentrieren. Ich spreche hier gerne vom Kalibrieren des Tempogefühls, um diesen Trainingseffekt zu veranschaulichen.

3. Mentaler Fokus Beim Bahntraining schaut man auf die exakte Sekunden-Anzeige und nicht auf die ungenaue Pace. Ohne ständige Abhängigkeit von der Pace-Anzeige der Uhr können Sie Ihren mentalen Fokus auf die reinen Zeiten legen. Dies reduziert Ablenkungen und verbessert die Verbindung zwischen Ihrem Laufrhythmus und den angestrebten Zeiten. Sie lernen, das Tempo besser zu kontrollieren und sich stärker auf Ihr Körpergefühl zu verlassen.

4. Effektive Trainingssteuerung Bahntraining ermöglicht eine exakte Steuerung der Trainingsintensität. Mit festen Zeitvorgaben pro Runde können Sie gezielt an bestimmten Trainingszielen arbeiten, das richtige Reiztempo setzen, dass Sie von der Laufcampus-Methode und der Potenzialanalyse kennen. Zuverlässig können Sie durch abgleich mit der Rundenzeit überprüfen, wie genau Sie Ihr 3RT, 5RT, 10RT etc. treffen. Auf der Bahn lassen sich solche Einheiten maximal präzise umsetzen und die Fortschritte im Laufe der Zeit klar messen.

5. Verbesserte Rennstrategie Bahntraining hilft Ihnen, ein konstantes Wettkampftempo zu entwickeln. Dies ist besonders nützlich, wenn es darum geht, in einem Rennen – von Anfang an – das richtige Tempo zu halten, ohne sich zu überanstrengen oder zu langsam zu laufen. Durch das Training auf der Bahn können Sie lernen, Ihre Kräfte besser einzuteilen und Ihre Renneinteilung zu optimieren. Zu wissen, dass man sich auf das eigene Körpergefühl verlassen kann, gibt gerade auf dem schwierigen ersten Kilometer Sicherheit, wenn die Meute oft zu schnell losläuft, man selbst aber die Rennstrategie von Anfang an einhalten kann. Verlassen Sie sich dabei nicht auf die Pace-Anzeige, sondern nur auf ihr durch Bahntraining geschultes Körpergefühl.

6. Stärkung der psychischen Widerstandskraft Bahntraining erfordert mentale Disziplin, insbesondere wenn es darum geht, gleichmäßige Rundenzeiten einzuhalten. Diese Fähigkeit, die Intensität unter gleichbleibenden Bedingungen konstant hochzuhalten und dabei auf das eigene Körpergefühl zu vertrauen, stärkt die mentale Widerstandskraft und bereitet Sie optimal auf Wettkämpfe vor.

7. Lehren von den Profis Eliteläufer trainieren regelmäßig auf der Bahn, weil sie die Vorteile der Präzision und Wiederholbarkeit erkannt haben. Ambitionierte Hobbyläufer sollten dieses Trainingsprinzip übernehmen, um ihre eigene Leistung zu optimieren und ihre Ziele effektiver zu erreichen. Indem Sie sich an den erfolgreichen Methoden der Spitzenathleten orientieren, profitieren Sie von denselben Prinzipien, die zu Spitzenleistungen führen.

Mein persönliches Bahntraining – Ein Beispiel zur Schulung des Körpergefühls

Um Ihnen einen Einblick zu geben, wie die Schulung des Körpergefühls durch Bahntraining aussehen kann, teile ich ein Beispiel aus meinem eigenen Training. Am 21. August 2024 hatte ich eine Intervall-Trainingseinheit mit 6 x 1000 Metern geplant, jeweils in einer Zeit von 3:59 Minuten – das entspricht meinem 10-Kilometer-Renntempo. Sie können sich meine Aufzeichnung über mein Strava-Profil anschauen, hier veröffentliche ich fast alle meine Läufe.

Im Folgenden beschreibe ich meine Herangehensweise und die Ergebnisse:

  1. Erstes Intervall: Ohne auf die Uhr zu schauen, nur nach Gefühl gelaufen. Ergebnis: 4:04 Minuten. Zu langsam.

  2. Zweites Intervall: Kontrolle der Zeit bei 200, 400, 600 und 800 Metern. Ergebnis: 3:58 Minuten. Perfekt.

  3. Drittes Intervall: Kontrolle bei 400 und 800 Metern. Ergebnis: 3:57 Minuten. Gut.

  4. Viertes Intervall: Kontrolle bei 600 Metern. Ergebnis: 3:55 Minuten. Viel zu schnell.

  5. Fünftes Intervall: Kontrolle bei 800 Metern. Ergebnis: 3:59 Minuten. Genau richtig.

  6. Sechstes Intervall: Wieder ohne Kontrolle gelaufen. Ergebnis: 3:58 Minuten.

Das Fazit: Das regelmäßige Überprüfen meiner Zeiten half mir dabei, mein Tempo zu justieren und das richtige Gefühl dafür zu entwickeln. Mit der Zeit wird das Körpergefühl immer präziser, und ich kann mich immer mehr auf meinen eigenen Rhythmus verlassen.

Fazit: Die Schulung des Körpergefühls durch Bahntraining

Bahntraining ist eine hervorragende Möglichkeit, das eigene Tempogefühl zu verbessern und gleichzeitig unabhängig von der GPS-Technologie zu werden. Schon eine Einheit pro Woche kann ausreichen, um das Körpergefühl zu kalibrieren und den Fortschritt spürbar zu machen. Langfristig lernen Sie, sich auf Ihr eigenes Können zu verlassen und Ihr Tempo präzise einzuschätzen – eine Fähigkeit, die Ihnen bei Wettkämpfen und im alltäglichen Training von unschätzbarem Wert sein wird.

Wenn Sie mal ein Bahntraining mit mir zusammen erleben wollen, dann empfehle ich ich Ihnen das Lauftechnikseminar, die Ausbildung zum Laufcampus Trainer C oder auch das Marathonseminar. Auch bei unseren Laufcamps auf Mallorca machen wir zusammen Intervalltraining.

Lasst uns nie aufhören besser zu werden,

Ihr Andreas Butz

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