Körperintelligenz stärken
Laufen macht schlau
Ein Trend im Leistungsport heißt Tiefensensibilität. Dafür sind neben äußeren, also optischen, akustischen und kognitiven die propriozeptiven Reize interessant. Sie kommen nicht aus der Umwelt, sondern aus dem Körperinneren: Sehnen, Muskeln, Faszien, Haut und Gelenkkapseln geben ständig Reize und Informationen ans Gehirn weiter. Je mehr man seinen Bewegungssinn schult, zum Beispiel über einen Baumstamm balanciert oder zwischendurch mal rückwärts läuft, desto feiner werden diese inneren Rezeptoren und umso besser kann man sich bewegen.
Sinn- und Bewegunssystem gleichzeitig ansprechen
Leistungssportler steigern diesen Effekt noch, indem sie Sinn- und Bewegungssystem gleichzeitig trainieren: Skifahrer nehmen die Abfahrt mit eingeschränkter Sicht, fahren zum Beispiel mit Augenbinde oder Sonnenbrille, Schwimmer ziehen ihre Bahnen und lösen dabei eine Matheaufgabe. Warum? Ganz einfach, je mehr Reize unser Gehirn (gleichzeitig) verarbeiten muss, desto konzentrierter und schneller können wir in Situationen agieren und reagieren. Einfach mal ausprobieren und auf einer sicheren Strecke während des Laufens die Augen ein paar Sekunden schließen oder auf einer Steigung Quadratzahlen von 10 bis 20 üben.
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Kreativitätshormon wecken
Wem das zu kompliziert ist – der läuft einfach. Denn bereits bei jedem Schritt, bei jeder Armbewegung müssen linke und rechte Gehirnhälfte intensiv zusammenarbeiten. Das fördert die kognitiven Fähigkeiten und damit logisches Denken und Kreativität. Studien zeigen: Durch gleichmäßige Laufbelastung nimmt in bestimmten Hirnarealen die Blut- und Sauerstoffzufuhr um bis zu ein Drittel zu und auch die Anzahl der Nervenzellen im Hippocampus erhöht sich durch regelmäßiges Laufen im Sauerstoffüberschuss. Doch entscheidend ist noch etwas anderes. Nicht nur Nervenzellen vermehren sich laufend, es entstehen auch mehr Synapsen. Das sind die Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn. Je mehr Synapsen, umso schneller funktioniert das Denken. Die Gedächtnisleistung verbessert sich, der Kopf wird wacher und aufnahmefähiger, die Gedanken werden klarer.
Messbar ist auch ein Anstieg des adrenocorticotropen Hormons (ACTH). Fachkreise bezeichnen dieses als unverzichtbares Kreativitätshormon für Kopfarbeiter. Und es ist ein Fettkiller. Zwar nicht an den Hüften, aber ACTH gilt als einzige bisher bekannte Substanz, die Fettablagerungen zwischen einzelnen Gehirnzellen auflösen kann. Gedankenströme werden so verbessert und beschleunigt. Und dann klappt es irgendwann auch mit den Matheaufgaben auf der Steigung.
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Viel Erfolg und Freude am Training wünscht
Andreas Butz
Dieser Artikel erschien zuerst im Ratgeber Schwitzen für Erfolg - In Laufschuhen Karriere machen, von Andreas Butz und Dr. Axel vom Schemm – auch als E-Book erhältlich.