Milchkonsum passt nicht zu unseren Genen
Unser Milchkonsum ist rund 6000 Jahre alt – für die Evolution ein viel zu kurzer Zeitraum, um den menschlichen Stoffwechsel und die Verdauung an dieses unnatürliche Ernährungsverhalten anzupassen. Dies belegt auch die immer häufiger erkannte Milchunverträglichkeit (Laktoseintoleranz). Diese ist nichts Schlimmes, sondern ganz natürlich. Der Körper wehrt sich und signalisiert: Lass die Tiermilch weg!
Nur Säuglinge brauchen Milch
Milch ist von Natur aus zur Ernährung von Säuglingen einer Art gedacht. In der Stillphase liefert die Muttermilch dem Neugeborenen alle Nähr- und Vitalstoffe, die es zum Leben braucht und um es natürlich aufwachsen lassen. Es gibt keine bessere Babynahrung als Muttermilch. Mit dem Erscheinen der Zähne sorgt die Natur dafür, dass die Muttertiere ihre Säuglinge von der natürlichen Milchquelle wegstoßen. Das ist clever gelöst. Die Zähne sorgen bei der Mutter für Schmerzen, damit zum Abweisen des Nachwuchses und ermöglichen diesem andere Nahrungsmittel zu beißen.
Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf der Welt, das nach der Stillphase noch Milch oder Milchprodukte verzehrt. Ein unnatürliches Verhalten. Er ist darüber hinaus das einzige Lebewesen, das Milch einer anderen Art, je nach regionalen Gepflogenheiten, von der Kuh, der Ziege oder dem Kamel auf seinem Speiseplan stehen hat. Dies ist eine noch viel unnatürlichere Angewohnheit.
Fremde Kaseine lagern sich im Körper ab
Dass beide Verhaltensmuster unnatürlich sind, lässt sich auch mit der Reaktion des menschlichen Organismus belegen. Mit zunehmendem Alter hat der Mensch immer weniger des Milchzucker spaltenden Enzyms Laktase. Das Ergebnis hieraus ist eine wachsende Milchzucker-Unverträglichkeit (Laktose-Intoleranz), die sich in zunehmender Infektanfälligkeit zeigen kann. Die Milchzuckerunverträglichkeit ist aber nicht das einzige Problem artfremder Milch. 80 Prozent der in der Milch vorkommenden Proteine sind Kaseine, so werden die Milcheiweiße anderer Lebewesen genannt. Kaseine sind für junge Säugetiere die wichtigste Proteinquelle, können aber vom menschlichen Organismus nicht verstoffwechselt werden. Das bedeutet, sie werden nicht verwertet und in großen Mengen verzehrt noch nicht mal vollständig ausgeschieden, sondern irgendwo im Körper abgelagert. Dafür lösen sie in manchen Fällen lebensbedrohliche Milchproteinallergien aus.
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Wo Gesundheit köstlich schmeckt
Mineralwasser ist Milch überlegen
Obwohl die Unnatürlichkeit von Milchverzehr sehr einleuchtend ist, haben meine Erlebnisse in der Ernährungsberatung von Sportlern gezeigt, dass das Thema Verzicht auf Milch- und Milchprodukte schwerer zu vermitteln ist als eine fleischlose Lebensweise. Woran mag das liegen? Zum einen sicher am Geschmack. Milch und Milchprodukte haben durch den hohen Fettanteil einen intensiven Geschmack und exklusiver Käse gilt heutzutage als Delikatesse. Zum anderen hat es die Milchindustrie mit ihrer Lobbyarbeit und Werbekraft geschafft, dass Milch allgemein als gesund gilt und wegen des hohen Kalziumgehaltes gelobt wird. Dass Milch aber nicht vor Zahnverfall oder Osteoporose vorbeugt, zeigt die Krankheitsstatistik. Trotz hohem Milchkonsum nehmen Gebissverfall und Knochenschwund stark zu. Wahrscheinlich liegt dies auch daran, dass der Körper gewisse Mengen Magnesium in der Nahrung braucht, um auch das Kalzium zu verwenden. Dieses Mengenverhältnis 2:1 von Kalzium zu Magnesium ist in Milch nicht gegeben, man findet es dafür aber in einigen ausgesuchten Mineralwassern.
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Viel Erfolg und Freude am Training wünscht
Andreas Butz